
08-03-2023
Die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) teilte am Montag mit, dass eine neue Einrichtung, die sicherstellen soll, dass das System unter Einhaltung der Grundrechte funktioniert, die Arbeit am Europäischen Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS) aufgenommen hat.
Die Agentur teilte in einer Presseerklärung mit, dass die neue Organisation mit dem Namen „Basic Rights Guidance Board“ (Beratungsgremium für Grundrechte) für die Durchführung systematischer Überprüfungen des ETIAS im Hinblick auf den Schutz der Privatsphäre, den Datenschutz und die Nichtdiskriminierung zuständig sein wird.
Laut etiasvisatoeu.com wird dieses dem ETIAS Screening Board auf der Grundlage dieser Bewertungen anschließend Empfehlungen unterbreiten.
Nach Angaben von Frontex hat das Grundrechtebüro Fachleute von innerhalb und außerhalb der Organisation zusammengebracht, wobei Sebastian Hümmeler vom Europäischen Datenschutzausschuss den Vorsitz übernommen hat. Der Grundrechtsbeauftragte von Frontex, Jonas Grimheden, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
„Der Beratungsausschuss setzt sich aus Vertretern des Frontex-Grundrechtsbeauftragten, des Frontex-Konsultativforums für Grundrechte, des Europäischen Datenschutzbeauftragten, des Europäischen Datenschutzausschusses und der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zusammen“, heißt es in einer Pressemitteilung von Frontex, und es wird hinzugefügt, dass die Zusammensetzung des Ausschusses in Artikel 10 Absatz 2 der ETIAS-Verordnung vorgeschrieben ist.
Je näher der für den 1. November 2023 geplante Start des ETIAS rückt, desto intensiver arbeiten Frontex und andere EU-Agenturen daran, die Fristen einzuhalten, damit das ETIAS am geplanten Tag ohne Probleme in Betrieb genommen werden kann.
SchengenVisaInfo.com berichtete vor weniger als zwei Wochen, dass das Team in der zentralen Einheit von ETIAS in den letzten Monaten zweimal aufgestockt wurde, um alle Arbeiten fristgerecht abschließen zu können. Insgesamt wurden 56 neue Mitarbeiter eingestellt, vor allem in den Bereichen Antragsbearbeitung und Support für Reisende und Beförderer.
Laut François Laruelle, Direktor der ETIAS-Abteilung bei Frontex, arbeiten seine Mitarbeiter intensiv an der Einführung von ETIAS und werden dies auch in den kommenden Monaten tun.
„Unsere Mitarbeiter werden rund um die Uhr daran arbeiten, den Reisenden den Grenzübertritt so einfach wie möglich zu machen und gleichzeitig die Sicherheit Europas zu gewährleisten“, erklärte Direktor Laruelle.
Das ETIAS sollte eigentlich im Mai 2023 in Kraft treten, doch die EU hat seine Umsetzung heimlich auf den 1. November 2023 verschoben. Reisende aus über 60 Ländern, darunter Briten, Amerikaner und Kanadier, müssen ab diesem Tag eine Online-Reisegenehmigung einholen, bevor sie Länder des Schengen-Raums besuchen können. Der Antrag kostet 7 € und ist zunächst für zwei Jahre gültig.